Samstag, 9. Januar 2016

Kenia erleben


Böses Erwachen

Nachdem wir alle jetzt müde unser Nest bezogen hatten und einer gesegneten Nachtruhe entgegen sehen konnten, schlummerten wir süß in den nächsten Tag hinein.
Der nächste Tag kam mit einem bösen Erwachen....

Tür auf, Augen gerieben und festgestellt, dass sämtliche Paar nichtstinkende Schuhe vor unseren Hütten entwendet wurden.

Um den Boden in den Hütten nicht mit feiner kenianischer Erde zu verschmutzen, hatten wir in unserem deutschen Sauberkeitswahn, nachts die Dinger vor der Tür stehen lassen. 
Nun hatten wir den Salat und waren um Schuhe ärmer.
Mit Schwund ist nunmal zu rechnen und die Verluste konnten verschmerzt werden.
Frohen Mutes ging es jetzt an das Programm für den ersten richtigen Tag und wir stapften von einem Abenteuer in das nächste.



In der Stadt Chogoria, fiel unser Trupp natürlich sogleich ins Auge. 
Wir begegneten aber durchweg freundlichen Chogorianern und wurden von den Freunden und Bekannten unserer zukünftigen Schwippcousine sehr herzlich begrüßt.
Mir fiel besonders auf, dass die Menschen in der Stadt sehr gemeinschaftlich miteinander umgehen und jeder sich Zeit für einen kurzen Plausch nahm.
Hakuna matata .... slow slow ... das war hier das Motto und ich haben nicht lange gebraucht, um es auch mein eigen zu nennen.
Stress ade und einfach das Umfeld wirken lassen.

Kinderaugen, die die reine Seele widerspiegeln. Wenn diese Kinder mich ansehen, dann greifen die kleinen Augen nach meinem Herz. Nicht die Hände sind es, die sich mir zwar auch entgegenstrecken, aber besonders diese Augen.
Heimlich werden wir beobachtet und ich spüre deutlich die Zurückhaltung und Vorsicht uns gegenüber. Aber zu keiner Zeit verspüre ich Aggression.
Ich ertappe mich bei dem Gedanken helfen zu wollen. Nicht mit Bargeld, sondern mit meinen Händen. Irgendetwas bewegen. Bewegen für diese Kinder, die hier in dieser Stadt haften bleiben.
Dazu muss ich sagen, dass die Schulen hier in Chogoria sehr gut sind. Und es sind viele Schulen.
Leider fehlt es aber auch hier an den nötigen Barmitteln, um die gute Bildung aufrecht halten zu können.
Es bringt den Menschen dort nicht viel, wenn man Geld in die Stadt bringt. Hier hilft Hilfe zur Selbsthilfe und Unterstützung bei dem Aufbau von Innen.
 

Das Hauptbeförderungsmittel in Chogoria ist ein Moped. Es ist hier auch schlichtweg egal, in welchem Zustand sich dieses Vehicle befindet. Hauptsache es rollt.... Außerdem ist es auch egal, in welchem Zustand sich der Fahrer befindet ;) .... Und wie alt er ist, ist auch egal. Irgendwie ist hier alles entspannter als in unserem busy Germany. 
Noch etwas ist mir in den ersten Stunden meiner Keniareise aufgefallen. 
Die Frauen hier kleiden sich sehr sehr chic. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten natürlich, aber immer chic.

Nicht so wie in Deutschland, wo man bei ALDI an der Kasse die abgetragene Jogginghose und ausgelatschte Birkenstocks vor sich hat.
Nein, fast 93 % der Frauen tragen hier Kleider, Röcke, Kostüme... Farbenfroh und elegant. Für jeden Stil ist etwas dabei.
Ich freu mich an soviel Lebensfreude und Achtsamkeit sich selbst gegenüber. 

Für den ersten Tag bin ich satt. 
Satt von den Eindrücken dieser kleinen Stadt in der Nähe des Mount Kenya. 
Reizüberflutet und müde kommen wir in unserem Hotel an. 
Die ungewohnte Wärme so mitten im Winter macht noch obendrein zu schaffen und ich bin froh, dass ich nach einem traditionellen Abendessen, endlich mein Cottage von innen sehen darf und mein Kopf auf dem Kissen Ruhe findet.
Noch im Schlaf genieße ich die Erlebnisse und Bilder des Tages und lasse Gesehenes Revue passieren.


Schilderwald gibt es nicht nur in Deutschland. Aber hier kann man ihn wörtlich sehen ;)



Und die Residenz des Ministers haben wir auch gefunden ... 







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